
Der Schwarzmarkt boomt für Abnehmspritzen und Rezeptfälschungen für GLP-1-Rezeptoragonisten nehmen zu; nicht zuletzt durch Prominente und Influencer, die die Nachfrage in die Höhe treiben.
Das Bundeskriminalamt (BKA) und Krankenkassen warnen vor professionellen Fälschern, während Apotheken zunehmend Opfer eines lukrativen Schwarzmarkts werden. Eine genaue Statistik dazu gibt es laut einem Sprecher aber nicht. Im Sicherheitsbericht 2024 des Innenministeriums Baden-Württemberg ist das Phänomen ebenfalls ohne konkrete Zahlen beschrieben. „Bei den ermittelten Tatverdächtigen handelt es sich oftmals um reisende und überregional agierende Tätergruppierungen mit osteuropäischer Herkunft“, heißt es dort.
Auch der GKV-Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen berichtete davon, dass in den vergangenen beiden Jahren vor allem die Zahl professionell gefälschter Papierrezepte drastisch zugenommen habe.
Was wird gefälscht?
In der Regel sind es Papierverordnungen. Diese seien inzwischen so gut zu fälschen, dass Apothekerinnen und Apotheker kaum eine Chance hätten, dies zu entlarven. „Da geht es manchmal um Arztadressen oder Angaben von Versicherten, die es gar nicht gibt“, betonte Preis im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Fälschungen von E-Rezepten kennen wir bisher nicht.“
Warum nehmen Fälschungen zu?
Berichte in der Laienpresse oder Werbung durch Influencer steigern die Nachfrage nach diesen Präparaten erheblich. Das macht es dann verführerisch für Kriminelle.
Welche Präparate gibt es?
Insgesamt stehen aktuell drei Präparate mit unterschiedlichen Zulassungen zur Verfügung.
- Ozempic (Semaglutid, Novo Nordisk) ist seit Januar 2018 zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität zugelassen. Eine Anwendung zur Gewichtsreduktion stellt eine Off-Label-Anwendung dar und ist in Deutschland nicht zugelassen.
- Wegovy (Semaglutid, Novo Nordisk) ist seit Januar 2022 ausschließlich zur Gewichtsreduktion bei Erwachsenen mit Adipositas (BMI ≥30 kg/m²) oder Übergewicht (BMI ≥27 kg/m²) mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung zugelassen und seit dem 15. Juli 2023 auf dem deutschen Markt verfügbar.
- Mounjaro (Tirzepatid, Lilly) hingegen ist seit November 2022 sowohl zur Behandlung von Typ-2-Diabetes als auch als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität zugelassen. Seit Dezember 2023 ist es auch zur Gewichtskontrolle bei Adipositas (BMI ≥30 kg/m²) oder Übergewicht (BMI ≥27 kg/m²) mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung zugelassen.
Die Wirkstoffe Semaglutid und Tirzepatid imitieren unter anderem die Wirkung des Darmhormons GLP-1: Dem Gehirn wird mitgeteilt, dass gegessen wurde und es ein Sättigungsempfinden entwickeln könne. Der Appetit wird also gezügelt.
Wie erkenne ich eine Fälschung?
Oft falle die Fälschung erst bei einer Prüfung durch die Krankenkassen auf, sagt Preis. Diese würden sich häufig weigern, die Kosten zu übernehmen, wodurch die Apotheken auf den Kosten sitzen blieben. Dies ist dann ein großer finanzieller Schaden für die Apotheken.
Warnung vor Eigentherapie!
Rezeptpflichtige Abnehmpräparate ohne Begleitung von Ärzten oder Apothekern einzunehmen – was bei gefälschten Rezepten in der Regel aber der Fall sei – ist gefährlich. Gleiches gelte für Mittel auf dem Schwarzmarkt, deren Dosierung oft nicht stimme. Manchmal enthielten sie auch gar keinen Wirkstoff, gesundheitsschädliche Dosierungen oder andere, bedenkliche Stoffe. Bitte sei Vorsichtig bei Versprechen von Influencer. Diese wollen in der Regel immer nur eins: Geld verdienen!
Werden auch Medikamente selbst gefälscht?
Ja, das passiert auch. Im baden-württembergischen Sicherheitsbericht wird der Kauf von 199 Packungen „Ozempic“ durch einen Freiburger Großhändler geschildert. „Auffällig dabei: Die gelieferten Ozempic-Stifte weisen alle die identische Seriennummer auf.“ Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) habe die Überwachungsbehörde in Karlsruhe informiert.
Diese bestätigte demnach, dass es sich um umetikettierte Insulin-Stifte handele. Ferner habe sie festgestellt, dass Semaglutid in diesen Proben nicht vorhanden war. Das Insulin wiederum könne zu einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung bei Nutzerinnen und Nutzern führen.
Die gefälschten Produkte tauchten den Angaben zufolge auch in Großbritannien und Österreich auf. Bei den Ermittlungen hätten sich Bezüge nach Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie ins inner- und außereuropäische Ausland ergeben.
Fazit:
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung! Von Gustav Kuschinsky, dem Nestor der deutschen Pharmakologie, stammt das Zitat: „Wenn behauptet wird, dass eine Substanz keine Nebenwirkungen zeigt, so besteht der dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat. Medikamente gehören immer in die Hände von Ärzten und Apothekern. Wenn du eine Gewichtsreduktion erzielen möchtest, dann gibt es heute vielfältige Möglichkeiten. Wende dich dafür an die entsprechenden Fachärzte, Ernährungstherapeuten. und deine Krankenkasse.
Wir wünschen dir Wohlsein!
Dein Team von „Diagnose Mensch“
Quelle: apotheke adhoc
*Ellie Klar ist ein Pseudonym und von einer KI generiert. Sollte sich eine Person des öffentlichen Lebens dadurch gestört fühlen, werden wir den Namen sofort entfernen. Bitte melde dich umgehend bei uns.
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